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Selfie Pannen

02 Dez 2014, Geschrieben von admin in Allgemein
Kennst du dieses Gefühl? Dieses Gefühl der unbändigen Langeweile? Momente, in denen dir einfach nicht einfallen will, wie du deine Zeit auch nur annähernd sinnvoll verbringen könntest?

Selfies werden immer beliebter. Selbst vor der älteren Fraktion machen diese lustigen kleinen Bildchen keinen Halt. Gibt es doch schließlich auch keine einfachere und vor allem auch schnellere Methode, um die Lieben daheim über die aktuellen Geschehnisse auf dem Laufenden zu halten. Schnell das Mobiltelefon gezückt, Foto geschossen und weiter geht die Sightseeing-Tour. Wie anstrengend waren da doch die Zeiten, in denen man die Wahrzeichen der jeweiligen Städte nur mit einer schweren Kamera um den Hals ablichten konnte. Dank der praktischen Smartphones sind diese Zeiten ja zum Glück vorbei. Wenn du nicht gerade ein Profi Fotograf bist, so genügt das Smartphone völlig. Egal, ob in Hosen-, Jacken-, oder Handtasche – ein Smartphone ist immer und überall bereit für einen Selfie-Einsatz.

Unangenehm wird die Lage allerdings dann, wenn dein Chef davon ausgeht, dass du krank im Bett liegst und du stattdessen ein gut gelauntes Foto aus der nächstgelegenen Diskothek postest. Spätestens an deinem nächsten Arbeitstag kann dieses Selfie durchaus unangenehme Folgen haben.

Auch das romantische Selfie mit deiner Freundin vor dem beleuchteten Eifelturm in der Abenddämmerung wird bei deiner Frau wenig Wohlbehagen auslösen. Vor allem dann nicht, wenn du fünf Minuten zuvor noch berichtet hast, wie langweilig die Tagung im bayerischen Wald ist.

Auch das lässige Selfie beim Abhängen im Park kommt nicht gut, vor allem dann nicht, wenn deine Freunde es direkt posten, obwohl deine Mutter dich längst in der Schule/Uni oder im Büro vermutet. Super dumm läuft es dann, wenn deine Mutter auch noch einen eigenen Account in den sozialen Netzwerken hat und cool genug ist, um deinen Fehltritt öffentlich unter dem Selfie zu kommentieren. Allerdings könnte dein Fehltritt je nach Art des Kommentares so schon wieder cool werden.

In diesen Zusammenhang passen auch problemlos Selfies, die dich in deinem Lieblingskleid zeigen und in leicht alkoholisiertem Zustand. Denn genau dieses Kleid hatte deine Mutter noch vor wenigen Stunden als absolut sittenwidrig in den Keller verbannt und du musstest unter Tränen versprechen, dieses Kleid niemals nie und absolut wirklich niemals anzuziehen. Und schon gar nicht außerhalb der eigenen vier Wände. An dieses Versprechen hast du natürlich gar nicht mehr gedacht und das Foto direkt in deinem Account gepostet. Autsch, kann man da nur sagen …

Ebenfalls zugehörig in die Kategorie „Autsch“ ist das Selfie mit der besten Freundin vor dem angesagten Modeladen in der Stadt. Vor allem natürlich dann, wenn diese Freundin die ist, die du gemeinsam mit deiner anderen besten Freundin immer durch den Kakao ziehst. Und spätestens dann, wenn dieses Bild in allen gängigen Netzwerken kursiert und dein Handy nicht mehr still steht, spätestens dann solltest du ein klärendes Gespräch mit deinen Freundinnen führen und die nächsten Ausflüge dann vielleicht doch lieber zu Dritt führen.

Ja, Selfies sind nicht immer nur ein Segen. Vor allem dann nicht, wenn die Selfies deiner Familie verraten, dass du dich nur in Gedanken am Strand in der Karibik räkelst und die Wirklichkeit ganz anders aussieht. Denn auch wenn die Almhütte gemütlich ist und die langen Spaziergänge ganz ok, so konntest du diese Schmach natürlich nicht vor deinen Freunden zugeben. Diese hast du stattdessen mit wechselnden Statusnachrichten über das tolle karibische Wetter und die noch tolleren Jungs auf dem Laufenden gehalten. Spätestens seit dem öffentlichen Familien-Selfie hast du weder Freunde in deiner Freundesliste noch Likes unter deinem Status.

Selfies können also gleichermaßen Fluch und Segen zugleich sein. Deshalb immer gut aufpassen und ein Selfie niemals zwischen Tür und Angel posten. Sonst ist im Handumdrehen auch dein guter Stand im Eimer.